18:00 Uhr
Zentralbibliothek Düsseldorf
Stadtfenster
Konrad-Adenauer-Platz 1
40210 Düsseldorf
Eintritt frei
Bruno van Gelderen ist auf einem Bauernhof am Niederrhein aufgewachsen und landet in den Neunzigern in Berlin. Statt zu studieren arbeitet er für eine Konzertagentur und verspielt sein Geld. Er begeht Überfälle und muss zwei Jahre ins Gefängnis. Danach gelangt er überraschend zu einem Job bei einer Investment-Firma. Zum ersten Mal verdient er sehr ordentlich. Er fragt sich bald, worauf es im Leben ankommt und wo sein Platz in der Welt ist. Und wie nebenbei erzählt der Roman vom Einzigen, das für alle zu zählen scheint: vom Geld.
zwischen/miete nrw bringt Literatur von heute ins Wohnzimmer! Oder an den Küchentisch, auf den Balkon, in Keller und Badewanne: Wir veranstalten Lesungen in WGs in sieben Städten in Nordrhein-Westfalen, bringen junge Autor*innen mit und reden in gemütlicher Runde über Geschichten der Gegenwart, was zu trinken gibt's auch.
Writing & Scrapbooking – Düsseldorf erleben, Geschichten und Gedichte schreiben, ein eigenes Buch erstellen
Sommerferienwerkstatt vom 14.-17.07.2025
Infos & Anmeldung unter: heike.funcke@literaturbuero-nrw.de
Im Jahr 1989 bricht Marie von einem Tag auf den anderen ihr Fotografiestudium ab und verlässt die niederländische Provinz in Richtung Paris und nimmt dort eine Au-Pair-Stelle an. Während sie versucht, eine große persönliche Enttäuschung zu überwinden, stürzt die Familie, für die sie arbeitet, immer tiefer in die Krise. Was ist los mit dem Vater, dem schweigsamen Philippe Lambert? Warum lebt die Familie in einer winzigen Wohnung am Stadtrand, obwohl Philippe aus der gehobenen Pariser Gesellschaft stammt? Und warum hat Maries Vorgängerin ihr Au-pair-Jahr bei den Lamberts abgebrochen?
In einem Amsterdamer Start-up bedient die namenlose Protagonistin den Drucker - doch während der Xerox die Kundenbriefe druckt, wächst ihre Wut: auf die Vergangenheit, die sich nicht abschütteln lässt, ihren Bullshit-Job und die jovialen Phrasen der Kollegen. Da sie mit niemandem sonst Kontakt hat, erzählt sie dem Drucker, was sie bedrückt. Fien Veldman erzählt die Geschichte einer eigenwilligen jungen Frau und entlarvt die Leere der modernen Arbeitswelt.
Als Vierzehnjähriger kommt Jimmy in ein Kinderheim. Dort freundet er sich mit fünf anderen Kindern an. Sie sind füreinander da, weil es sonst keiner ist. Doch zwei von ihnen verschwinden. Als Jimmy volljährig wird, sucht er nach seinen vermissten Freunden und es entfaltet sich eine Geschichte über Schuld, Vergebung und dem Streben nach einem besseren Leben.
Ida ist alt und vom Leben, den Männern und sich selbst enttäuscht. Um nicht völlig zu verarmen, arbeitet sie gelegentlich als Model bei Seniorinnenmodenschauen. Als sie dann auch noch ihre Wohnung verliert, zieht sie zu Elvira und deren geistig behinderten Enkel Ole. Als ein tragisches Ereignis Oles Mutter Manuela dazu bewegt, den abgebrochenen Kontakt wieder aufzunehmen, entblättern sich ihre Biographien, Familiengeheimnisse und Verletzungen.
Die Kunstakademie, zahlreiche Galerien und großartige Museen – Düsseldorf war und ist eine bedeutende Kunststadt. Kunstraub, schräge KünstlerInnen, Konkurrenz und Kunstfälschung: Stoff genug für Romane und Krimis, zu deren Schauplätzen diese Tour führt.
Im Rahmen des Literarischen Sommers 2025
Was haben Henri Lavalle, Linus Roth, Katrin Sandmann, Benedikt Engel und Ella Bach gemeinsam? Sie alle bemühen sich als Kommissar*innen oder Detektiv*innen um Aufklärung kniffliger Verbrechen, die allesamt im Düsseldorfer Stadtgebiet stattgefunden haben. Und sie alle entstammen der Phantasie von Düsseldorfer Autor*innen.
Diese Tour führt zu den Handlungsplätzen einiger literarischen Kriminalfälle, stellt Texte und Autor*innen vor und erweitert vielleicht Ihren Blick auf Düsseldorf - ganz sicher aber Ihre Leseliste!
Im Rahmen des Literarischen Sommers 2025
Im Zentrum dieses Wirtschaftskrimis steht die junge Investmentbankerin A., die in den 1990er Jahren in Zürich die Welt der Bad Banks kennenlernt, in der weder Grenzen noch Gesetze zu gelten scheinen. Nachdem sie sich in der Finanzwelt vom niedersächsischen Dorf bis nach Shanghai emporgearbeitet und viele nicht ganz legale Tricks gelernt hat, um riskante Investments an die Kunden zu bringen, nutzt sie ihre Freiräume als Frau in patriarchalen Strukturen und investiert abseits der Legalität Millionen. Vor Gericht schweigt sie – ihre Geschichte erzählen andere.
Die Trilogie "Das Haus auf meinen Schultern" des in Düsseldorf geborenen Autors Dieter Forte spielt zum großen Teil in Düsseldorf-Oberbilk zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Diese Tour führt zu den Romanschauplätzen durch das damals von der Schwerindustrie geprägten Stadtteils, lässt das großartige Werk Fortes lebendig werden und informiert über die Geschichte der Gegend rund um die Kölner Straße, der „Kö der Arbeiter“.
„Motte“ wird die Ich-Erzählerin von ihrem Vater genannt, der in einer Fabrik arbeitet, der die besten Verstecke beim Spielen kennt, der aber auch Trinker ist, wie fast alle Männer der Familie. Auch Motte trinkt längst zuviel. Als bei ihrem Vater Krebs im Endstadium diagnostiziert wird, sucht Motte nach einem Weg, sich zu verabschieden - vom Vater und vom Alkohol. Ein überzeugender Roman "ohne ein einziges überflüssiges Wort" (NZZ).
Das Projekt „überdenken – überschreiben“ nähert sich einigen Düsseldorfer Denkmälern von literarischer Seite, rückt sie in den Fokus, betrachtet sie kritisch, neugierig oder aus einem unerwarteten Blickwinkel. Fünf AutorInnen aus Düsseldorf haben sich mit einem Denkmal ihrer Wahl auseinandergesetzt und schreibend darauf reagiert.
Auf dieser Tour begleiten wir Sven-André Dreyer & Vera Vorneweg zu "ihren" Düsseldorfer Denkmälern, hören ihre Texte und sprechen über die Auswahl und die literarische Interpretation.
Am letzten Tag der Abiturprüfungen im Jahr 2002 fallen Schüsse im Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Unser Erzähler erlebt diesen Tag als Elfjähriger, wird mit seinen Mitschülern evakuiert und registriert in den folgenden Wochen die Hilflosigkeit der Erwachsenen im Angesicht dieser Tat. Mehr als zwanzig Jahre später bricht das Ereignis völlig unerwartet erneut in sein Leben ein und löst eine obsessive Beschäftigung mit dem Sujet aus, die in ein Romanprojekt resultieren soll. Aber warum nach so vielen Jahren alte Wunden aufreißen? Hat er ein Recht dazu?
Zeit ihres Lebens stand Ela wortwörtlich im Schatten ihrer Mutter. Deren dicker Körper, so die Überzeugung des Vaters, war für das Unglück der Familie verantwortlich. Nun ist Ela erwachsen und es ist ihr eigener Körper, der sie verzweifeln lässt. Kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion erlebt Ela einen Zusammenbruch. Während sie mit der Frage ringt, ob sie ihren Platz in der akademischen Welt wirklich verdient hat, rebelliert ihr Körper.
Seit ihrem postum erschienenen Tagebuch gilt Alice James als eine Ikone des frühen Feminismus. Und doch ist ihr Name bis heute fast unbekannt, anders als der ihrer Brüder, des Romanciers Henry James und des Psychologen William James. Simone Scharberts Prosadebüt macht in einem Strom von Bildern und Zitaten die Tragödie dieses Lebens greifbar: Die Geschichte einer klugen Frau, der der Zugang zu Bildung verwehrt bleibt.
Das Projekt „überdenken – überschreiben“ nähert sich einigen Düsseldorfer Denkmälern von literarischer Seite, rückt sie in den Fokus, betrachtet sie kritisch, neugierig oder aus einem unerwarteten Blickwinkel. Fünf AutorInnen aus Düsseldorf haben sich mit einem Denkmal ihrer Wahl auseinandergesetzt und schreibend darauf reagiert.
Auf dieser Tour begleiten wir Jana Buch, Kaleb Erdmann & Tracy Michalik zu "ihren" Düsseldorfer Denkmälern, hören ihre Texte und sprechen über die Auswahl und die literarische Interpretation.
In den 1830ern liegt nördlich von St. Louis eine Stadt, die auf keiner Karte existiert: Ours. Gegründet von der geheimnisvollen Saint, ist sie Zuflucht für ehemals Versklavte und Verlorene. Hier wachsen Nachbar:innen, Familien, Liebende zusammen. Jahrzehntelang bewahrt Saint die Gemeinschaft vor dem Bösen. Doch irgendwann stellt sich die Frage: Kann Sicherheit ohne Unfreiheit existieren? Phillip B. Williams’ Ours ist ein visionärer Roman, der mit einem radikalen Blick auf die Vergangenheit eine eindringliche Stimme für die Gegenwart findet.
Die Verleihung eines deutschen Preises für hebräische Literatur stürzt die Beziehung zwischen einem Israeli, der in Berlin lebt, und seiner deutschen Freundin ins Chaos. Der Roman liest sich als eine Satire auf den Sapir-Preis, der an Schaffende vergeben wird, die auf Hebräisch schreiben. Er wird von der staatlichen israelischen Lotterie jährlich an einen Literaturschaffenden verliehen.
Was wäre, wenn man nicht diese eine Entscheidung getroffen hätte, sondern jene andere? Was wäre, hätte man der Erwartung getrotzt?
Und dann ist da trotzdem die Furcht, feige gewesen zu sein, zu lange gezögert und etwas verpasst zu haben, ein besseres Ich, ein größeres Glück, die lustigeren Haustiere und Partner.
Saša Stanišić führt uns an Orte, an denen das auf einmal möglich ist: den schwierigeren Weg zu gehen, eine unübliche Wahl zu treffen oder die eine gute Lüge auszusprechen.
Charlotte und Yannic erwarten ein Kind. Zwischen Pränatalscreening, Projektabschlüssen und Elterngeldrechner richten sie sich ein auf ein neues Leben als Familie. Doch dann ereignet sich die Katastrophe, ihr Sohn, Gustav Tian Ming, stirbt. Eben noch haben sie Wickeltische gegoogelt, Stillkissen angeschafft, plötzlich müssen sie einen Kindersarg aussuchen, ein Grab kaufen. Alles fühlt sich falsch an, verrückt und wie ausgedacht, aber es passiert wirklich. Erschütterte Verwandte und Freunde reisen an oder nehmen Anteil aus der Ferne, tragen Opferschalen in den Tempel.
Wenn wir über queere Literatur sprechen, meinen wir in erster Linie Bücher und literarische Texte, die nicht-heterosexuelle Lebensweisen und Beziehungen zum Thema haben. Doch queere Literatur bedeutet weitaus mehr: Wer queer schreibt, wählt bewusst eine literarische Form, die sich gegen die dominante Repräsentation von Geschlecht, Sexualität und Identität stellt – in der Gesellschaft, aber auch in der kanonisierten Literatur.
"Zwischen uns liegt August" erzählt die Geschichte einer türkisch-deutschen Familie. Ein erwachsener Sohn verliert seine Mutter. In den Wochen vor ihrem Tod gibt der Alltag den Rhythmus vor: es wird gekocht, auf Krankenhausfluren gewartet, gehofft und getrauert. In den Alltag schleichen sich Geschichten. Die, die immer erzählt wurden, und die, die dahinter durchschimmern. Was weiß der Sohn, in Deutschland zu Hause, von der Jugend seiner Mutter in der Türkei?