Das Literaturbüro NRW mit Sitz in Düsseldorf nahm 1980 als erstes deutschsprachiges Literaturbüro seine Arbeit auf; 1981 wurde der Verein Literaturbüro NRW e.V. gegründet. Die wesentliche Aufgabe des gemeinnützigen Vereins ist die Literaturförderung und -vermittlung. Finanziert wird das Büro zu gleichen Teilen von der Stadt Düsseldorf und dem Land Nordrhein-Westfalen, daher konzentriert sich seine Arbeit sowohl auf die Landeshauptstadt als auch die umliegenden Regionen.
Literaturbüro NRW
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«Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.» So beschreibt Ronya Othmann in ihrem neuen Roman den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS. Die Autorin erschafft ein Werk von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte, eine radikal poetische Form dokumentarischen Erzählens.
Längst zählt Édouard Louis zu den wichtigsten Stimmen der internationalen Gegenwartsliteratur. 1992 in einem Dorf in Nordfrankreich geboren, gelingt es Louis bereits mit Mitte zwanzig die Lebensrealität des prekär lebenden Arbeitermilieus auf unvergleichliche Weise in die Autofiktion zu überführen. Nachdem der Autor sich in seinen letzten Romanen mit den Biografien seiner Eltern auseinandergesetzt hat, widmet er sich in »Der Absturz« dem kurzen Leben seines älteren Bruders, eines ständig scheiternden Träumers: In der Arbeitswelt ohne Aussicht, wünscht er sich ein größeres Leben.
Wichtig ist nicht / ob du fällst / denn das wirst du / wieder und immer wieder. / Wichtig ist nur / was nach dem Fall / geschieht.
Nova ist 17 und mit ihrer Mutter und ihrem Halbbruder aus einem Frauenhaus in eine neue Wohnung gezogen. Ihr Gipsarm zeugt noch von der Gewalt ihres Stiefvaters. Nova möchte all das hinter sich lassen: wieder rollkunstlaufen und sich verlieben. Von der Emanzipation einer queeren, Schwarzen Jugendlichen erzählt dieser poetische Coming-of-Age-Roman in Versen.