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EUROPAerlesen mit Matthias Nawrat

Portrait Matthias Nawrat
© Alena Schmick

„Etwas schiebt sich vor die Fiktion. Etwas an dem geografischen Raum, in dem ich mich befinde, fängt an, zu mir zu sprechen.“

Zwischen 2013 und 2022 ist Matthias Nawrat in den Zentren und an den Rändern des postkommunistischen Raums unterwegs. Was als Recherche für einen neuen Roman beginnt, entwickelt sich zu einem Reisetagebuch, das vor allem die Veränderungen Mittel- und Osteuropas abzubilden versucht. Matthias Nawrats Weg führt vom polnischen Opole, von wo seine Familie in den 1980er-Jahren emigrierte, zur Danziger Werft als dem Ursprungsort der Solidarność-Revolution, von Tel Aviv zurück nach Berlin und weiter nach Timișoara, Budapest, ins mazedonische Skopje, nach Minsk und bis hinter den Ural. Voller Verständnis und Neugierde blickt Nawrat dabei auf die Menschen, ihre veränderten Lebensrealitäten nach dem Zerfall der Sowjetunion und ihre Vorstellungen eines zukünftigen Europas.

Matthias Nawrat, 1979 im polnischen Opole geboren, emigrierte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg. Für seinen Debütroman «Wir zwei allein» (2012) erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. Sein Roman «Unternehmer» (2014) wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert, «Die vielen Tode unseres Opas Jurek» (2015) mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises sowie der Alfred Döblin-Medaille. «Der traurige Gast» (2019) war unter anderem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2020 erhielt Matthias Nawrat den Literaturpreis der Europäischen Union. 

Moderation: Emily Grunert (Leiterin Literaturbüro NRW)

„EUROPAerlesen“ in Berlin ist eine Veranstaltungsreihe der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund und des Literaturbüros NRW.

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