18:00 Uhr
Zentralbibliothek Düsseldorf
Stadtfenster
Konrad-Adenauer-Platz 1
40210 Düsseldorf
Eintritt frei
Bruno van Gelderen ist auf einem Bauernhof am Niederrhein aufgewachsen und landet in den Neunzigern in Berlin. Statt zu studieren arbeitet er für eine Konzertagentur und verspielt sein Geld. Er begeht Überfälle und muss zwei Jahre ins Gefängnis. Danach gelangt er überraschend zu einem Job bei einer Investment-Firma. Zum ersten Mal verdient er sehr ordentlich. Er fragt sich bald, worauf es im Leben ankommt und wo sein Platz in der Welt ist. Und wie nebenbei erzählt der Roman vom Einzigen, das für alle zu zählen scheint: vom Geld.
Ein Roman über eine Wohngemeinschaft, in der vier Menschen unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Motiven zusammenleben und feststellen: Freunde sind manchmal die bessere Familie.
Störrisch, dumm, eigensinnig – die Eigenschaften, die dem Esel zugeschrieben werden, sind wenig schmeichelhaft. Und doch spielt kaum ein Tier in der Kulturgeschichte eine so bedeutende Rolle wie der Esel: Er steht für die geschundene Kreatur; auf ihm reitend zog Jesus in Jerusalem ein. Jutta Person erzählt die reiche Geschichte dieses Lastentiers, trifft seine Züchter, stellt domestizierte und wilde Eselarten vor. Und sie zeigt, wie klug dieses vermeintlich dumme Tier ist – und was wir von ihm lernen können.
Die namenlose Protagonistin dieses Near-Future-Romans lebt mit ihrem Partner Buster in einer alten Fabrikhalle. Während Buster als Tänzer gut Geld verdient und sich immer weiter von ihr entfernt, flüchtet die Protagonistin aus Langeweile und Frustration ins Metaverse. Als virtuelle Ikone gewinnt sie schnell immer mehr Follower und verdient auch im echten Leben Geld. Doch dann macht sie eine Entdeckung, die ihr Leben noch einmal vollkommen umkrempelt.
Die Autorin und Kulturjournalistin Mithu Sanyal diskutiert mit der Moderatorin und Organisatorin regionaler und internationaler Projekte des Literaturbüros NRW Maren Jungclaus über die Voraussetzungen für Kreativität und das Entstehen von Texten.
In der Igelklasse ist immer viel los! Hier treffen Kinder aus 16 unterschiedlichen Ländern aufeinander, oder wie Frau Meister, die Klassenlehrerin, sagt: „Mit uns kann man eine Weltreise machen. Auch ohne dass man durch die Tür geht.“
Du würdest gerne Filme schreiben, weißt aber nicht, wie man das macht oder kommst mit Deinem Lieblingsstoff nicht weiter? In dem 2-tägigen Drehbuch-Seminar wird es um verschiedene Herangehensweisen an eigene Filmstoffe gehen, um das Finden und Herauspräparieren von „Herzensprojekten“, um technische Fragen der Zubereitung von Exposés, Szenentreatments und Drehbüchern. Theoretische Kenntnisse verschiedener Dramaturgien sind keine Voraussetzung, aber nicht schädlich. Wichtig ist jedoch die eigene Erfahrung mit Schreiben in allen Formen.
1901: In Deutschland streiken die Glasmacher, auch die Arbeiter der weltweit führenden Gerresheimer Glashütte. Dorothée Krings beleuchtet dieses historische Ereignis, indem sie von zwei Frauen erzählt: der Tochter eines Flaschenmachers, die mit ihrem Gelebten nach Amerika auswandern will, und der Tochter des Betriebsarztes, die nicht so leben möchte, wie ihr Vater sich das vorstellt. Sie leben am selben Ort in unterschiedlichen Welten, aber kämpfen beide für ihre Träume von einem besseren Leben.
Dmitrij Kapitelman erzählt auf tragische, zärtliche und komische Weise von einer Familie aus Kyjiw, die in Leipzig russische Spezialitäten verkauft – und irgendwie auch ein osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Bis der russische Überfall auf die Ukraine die Situation für alle grundlegend verändert. Während die Mutter an der Seite Putins steht, verzweifelt der Sohn, der seine Mutter und die russische Sprache liebt, aber eben auch keine Stadt so wie Kyjiw.
Sie kommt von der ukrainischen Krim und ist ganz von der russischen Kultur geprägt. An der Kyjiwer Universität begegnet sie einer Frau, die nur drei Jahre älter ist - und die sie jahrelang in ihren Bann schlägt. In Anlehnung an eigene Erlebnisse erzählt Anna Melikova davon, wie ihre Protagonistin sich in ihre Dozentin verliebt, wie sie sich von ihrem Vater und dessen prorussischer Sichtweise entfremdet und sie selbst angefeindet wird, von einer Seite wegen der russischen Sprache, von der anderen wegen ihres ukrainischen Dialekts.
Wohin mit dem Schmerz, den eine Welt bereitet, die sich in Auflösung zu befinden scheint? Wohin mit der Verzweiflung über ein Dasein, das zunehmend einer Selbstvernichtung gleicht? Die Gedichte von Wolfgang Schiffer suchen Halt in der Erinnerung an Erlebtes, schöpfen Trost aus den kleinen Dingen, die so etwas wie Glück bewirken. Trotz und Trauer prägen die Zeilen; was schließlich siegen wird, bleibt ungewiss.
Miko ist verschwunden. Wohin, das weiß keiner. Während seine Frau Rieke und die Tochter Maja auf seine Rückkehr warten, erzählt Rieke seine Geschichte. Maja soll wissen, wer ihr Vater ist. Eine wilde Reise von einem montenegrinischen Dorf bis ins funkelnde Stroboskoplicht der Bochumer Discos. Und nach und nach erfahren wir alles über die große Liebe, die zu Majas Existenz führte, und über Mikos rätselhaftes Verschwinden.
Im Jahr 1989 bricht Marie von einem Tag auf den anderen ihr Fotografiestudium ab und verlässt die niederländische Provinz in Richtung Paris und nimmt dort eine Au-Pair-Stelle an. Während sie versucht, eine große persönliche Enttäuschung zu überwinden, stürzt die Familie, für die sie arbeitet, immer tiefer in die Krise. Was ist los mit dem Vater, dem schweigsamen Philippe Lambert? Warum lebt die Familie in einer winzigen Wohnung am Stadtrand, obwohl Philippe aus der gehobenen Pariser Gesellschaft stammt? Und warum hat Maries Vorgängerin ihr Au-pair-Jahr bei den Lamberts abgebrochen?
In einem Amsterdamer Start-up bedient die namenlose Protagonistin den Drucker - doch während der Xerox die Kundenbriefe druckt, wächst ihre Wut: auf die Vergangenheit, die sich nicht abschütteln lässt, ihren Bullshit-Job und die jovialen Phrasen der Kollegen. Da sie mit niemandem sonst Kontakt hat, erzählt sie dem Drucker, was sie bedrückt. Fien Veldman erzählt die Geschichte einer eigenwilligen jungen Frau und entlarvt die Leere der modernen Arbeitswelt.
Ida ist alt und vom Leben, den Männern und sich selbst enttäuscht. Um nicht völlig zu verarmen, arbeitet sie gelegentlich als Model bei Seniorinnenmodenschauen. Als sie dann auch noch ihre Wohnung verliert, zieht sie zu Elvira und deren geistig behinderten Enkel Ole. Als ein tragisches Ereignis Oles Mutter Manuela dazu bewegt, den abgebrochenen Kontakt wieder aufzunehmen, entblättern sich ihre Biographien, Familiengeheimnisse und Verletzungen.
Im Zentrum dieses Wirtschaftskrimis steht die junge Investmentbankerin A., die in den 1990er Jahren in Zürich die Welt der Bad Banks kennenlernt, in der weder Grenzen noch Gesetze zu gelten scheinen. Nachdem sie sich in der Finanzwelt vom niedersächsischen Dorf bis nach Shanghai emporgearbeitet und viele nicht ganz legale Tricks gelernt hat, um riskante Investments an die Kunden zu bringen, nutzt sie ihre Freiräume als Frau in patriarchalen Strukturen und investiert abseits der Legalität Millionen. Vor Gericht schweigt sie – ihre Geschichte erzählen andere.
Wenn wir über queere Literatur sprechen, meinen wir in erster Linie Bücher und literarische Texte, die nicht-heterosexuelle Lebensweisen und Beziehungen zum Thema haben. Doch queere Literatur bedeutet weitaus mehr: Wer queer schreibt, wählt bewusst eine literarische Form, die sich gegen die dominante Repräsentation von Geschlecht, Sexualität und Identität stellt – in der Gesellschaft, aber auch in der kanonisierten Literatur.